Opern auf Bayrisch mit Gerd Anthoff, Monika Gruber & Michael Lerchenberg

Viele strahlende Gesichter kamen am Freitagabend, 18. Oktober, in die ESKARA nach Essenbach. „Opern auf Bayrisch“ von Paul Schallweg (Texte) und Friedrich Meyer (Kompositionen und Arrangements) stand auf dem Programm und Michael Lerchenberg, Monika Gruber und Gerd Anthoff freuten sich mit dem Publikum auf einen unterhaltsamen Abend.

Zum Auftakt gab es „Carmen – oder: Wia d´Liab an Sepp zum Mörder gmacht hat“. Anders als gewohnt wird bei Opern auf Bayrisch gesprochen und nicht gesungen. Untermalt mit herrlichen und oftmals außergewöhnlichen Stücken durch das Musikensemble erlebten die Gäste einen wunderbaren Abend. Frech, charmant und mit bayrischem Humor verfolgte das Publikum gebannt die Liebesgeschichten von Sepp und Carmen, Ignaz und Wiebke sowie dem fliaganden Holländer und seiner Zenzi.

Das Musikensemble unter der Leitung von Andreas Kowalewitz setzte die Stücke sensationell in Szene und gaben neben den bekannten Opernmelodien auch mal einen Marsch, Landler oder ein Weihnachtslied zum Besten. Anerkennung verdiente hier besonders der Percussionist Alexander Fickel, der nur wenige Stunden vor dem Auftritt in der Eskara spontan für den erkrankten Kollegen eingesprungen ist. Sein Debüt bei Opern auf Bayrisch in Essenbach meisterte er souverän und sorgte für zahlreiche Lacher bei seinen Einlagen mit Pfannen, Haferln, Kuhglocken, Vogelpfeiferln und vielem mehr.

Die Stücke spielen übrigens alle in Bayern. So auch „Die Zauberflöte – oder: das Wunder vom Königssee“.Für Ignaz scheint das Leben wertlos, wenn er nicht bald eine Frau findet. Allerdings sind seine Ansprüche durchaus hoch: nicht zu groß, nicht zu klein, nicht zu dick, und nicht zu dünn. Auch sollte sie nicht zuviel reden. „Moni, dann bist du scho moi ned gmoint“, bemerkte Gerd Anthoff mit einem Augenzwinkern zu seiner Schauspielkollegin Monika Gruber. „I sags eich glei – auf koan Foi derfs a Preißin sei!”, so die eindringlichen Worte von Ignaz. Nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen, bei dem die Tocher der Blaueisgletscherkönigin feststellt: „Des Geisterlebn des kotzt mi o, jetzt wui i endlich moi an Mo.“ Und die „Preissn“ tatsächlich über die Watzmann Ostwand klettern, findet Ignaz beim Wirt in St. Bartlmä seine Traumfrau, die Wiebke heißt.

Gestärkt nach einer kurzen Pause nahmen Michael Lerchenberg, Monika Gruber und Gerd Anthoff die Gäste mit an den Starnberger See. „Der fliagade Holländer – oder: Wia de Zenze von Leoni durch ihran Opfertod an Seefahrer aus der Verdammnis grett´hat“ zeigte ebenfalls mit viel Humor, wie die Zenzi um ihren fliaganden Holländer, der „am Boandlkrammer“ gleichschaute kämpfe und zuletzt für die Liebe im See ertrank. „Erst hats no do an Schroa, an langa, und dann ist s langsam unterganga“. Zum Glück erstrahlt zum Schluss das erlöste Paar mit Hochgenuss, denn schließlich durchschweben sie die Diesseitsgrenze – da Holländer mit seiner Zenzi.

Begeistert applaudierte das Publikum nach der Meisterleistung der Künstler und wurde prompt mit der Zugabe „Madam Butterfly“ belohnt. Am Ende freuten sich neben den Gästen auch das Musikensemble und die Schauspieler über die herrliche Atmosphäre in Essenbach.