
Für einen guten Zweck kamen am Freitagabend, 11. April 2025, Künstler und Gäste in der ESKARA zusammen. Die Benefizgala „Die Nacht der Netzwerkkinder“ hatte ein unglaubliches Repertoire an bekannter Größen der Kabarett- und Musikszene im Gepäck, die gemeinsam „Gutes tun“ wollten. Der Abend fand zugunsten des Onkologie-Hilfe-Vereins statt. So verzichteten die Künstler bereitwillig auf ihre Gage, Sanitäter kamen gratis, die Techniker sowie weitere Dienstleister arbeiteten zu einem Sonderpreis und die ESKARA spendete den Reinerlös.
„Ich sehe in freundliche Gesichter mit einem goldenen Herz“, so die begrüßenden Worte des Moderators Jürgen Kirner. Schließlich kommen die Spendengelder zu 100 % Kindern zugute, die entweder selbst schwer erkrankt sind oder deren Angehörige an einer schweren Krankheit leiden. Von Nachhilfe-Angeboten über verschiedene Initiativen zur Stütze für diese Kinder sind es vor allem die gemeinsamen Fahrten, die für besondere Lebensfreude und lebenswichtige Abwechslung im Alltag der Kinder sorgen. So betonte auch Landrat und Schirmherr des Abends Peter Dreier, „das Schicksal kann man den Kindern nicht nehmen, aber man kann sie wissen lassen, dass man sie unterstützt.“ Ebenfalls zu Wort kam Lucki Maurer, der durch sein Engagement bislang 25.000 Euro an den Onkologie-Hilfe-Verein gespendet hat. Aus eigener Krebserfahrung weiß er, was man alles schaffen kann, wenn man zusammenhält.
Den Abend musikalisch eröffnen durfte Sebastian Ludwig. Der 10-jährige Nachwuchskünstler wusste zu begeistern. Mit seinen Liedern wie „Mei Freindin is mei Musi“ und „Wenn i groß bin werd i Richter“ sang sich der charmante „Lausbua“ mit seiner Steirischen Harmonika in die Herzen des Publikums. Zwischendurch hatte er noch den ein oder anderen Witz im Gepäck, womit der Start in einen vergnüglichen Abend bestens geglückt ist.
Michael Altinger übernahm von daher gern das Mikrophon und erinnerte an „alte Zeiten“ in denen Höflichkeit noch keinen überforderte und man einfach nach dem Weg fragen konnte. Als er beeindruckend ein älteres Bauernehepaar imitierte, die über die Lebenserwartung eines Huhnes philosophierten, war er selbst vom späten Eintreffen eines Gastes irritiert. „Kimmst Du jetzt erst?“, fragte Michael Altinger. „I hätt no oan Satz ghabt, dann war i fertig gwen.“ So jedoch musste der Kabarettist über die Verspätung der Deutschen Bahn selbst so herzlich lachen, dass die Pointe quasi auf der Strecke blieb und das Publikum in tosendes Gelächter ausbrach.
Markus Langer freute sich ebenfalls unglaublich auf seinen Auftritt in der ESKARA. Er stellte sich vor, wie er aus dem Boden auf die Bühne kommt, wie Helene Fischer oder sich von oben abseilt, wie Robbie Williams. Die Gäste hießen ihn auf jeden Fall herzlich willkommen und bogen sich vor Lachen über seine Teilnahme an einem Yoga-Kurs, der dann doch in einem ganz eigenen Sixpack-Kurs endete. Selbstverständlich schlüpfte er auch in seine Rolle als Sepp Bunsinger. Ein Telefon mit „Prinz Harry“ amüsierte das Publikum.
Mit Sandra, Christina, Vroni und Claudia kam beste bayerische Unterhaltung auf die Bühne. Das Quartett „Auf d´Sait´n“ hatte herrliche Geschichten aus dem Leben im Gepäck und begeisterte mit erstklassiger Musik und urkomischen Humor. Mit„Bist Du a do?“ oder „I find di so schee“ zeigten sie eindrucksvoll ihren Humor und ihr musikalisches Talent. Wie ein Abend ausgehen kann, wenn „Weiba“ unterwegs sind, wird den Gästen sicherlich noch lange in herrlicher Erinnerung bleiben.
Klare Worte fand Django Asül. Die Themen Bildung und Mobilität sorgten schließlich seit jeher für Diskussionsstoff und so präsentierte der Kabarettist seine ganz eigene Ansicht auf die Dinge. Aufs Gymnasium ist er schließlich nicht wegen dem sozialen Aufstieg gegangenen. Nein, er wollte später nur ein tolles Auto und ein gutes Leben. Das Lernen war für ihn nicht so wichtig, schließlich zeigte er an den Vorgängen der Kernspaltung keinerlei Interesse. „I hob den Kern scho imma ausgspuckt!“ Zur Belustigung der Gäste zeigte er die statistischen Vorteile eines SUV, der zu weniger Unfällen bei mehr gefahrenen Kilometern führt. Wie gut, dass die Lachmuskeln nach seinem Auftritt in eine kleine Pause gehen durften.
Drei Herren aus Niederbayern eröffneten den zweiten Teil des Abends. Das Trio Schleudergang mit Roland, Raimund und Florian begab sich zu Beginn ihres sensationellen Auftritts gleich mal musikalisch auf die Suche nach einer Frau. Dem folgte „Ein kleiner …“ – schließlich kann die Kombination aus Radi und Bier so manche eigenartige Töne anschlagen. Das Publikum fand es auf jeden Fall zum Kaputtlachen. „Pudelnackert“ und „An Anderl sei Bua“ setzten hier tatsächlich noch einen drauf, die Gäste klatschten begeistert. „Applaus ist wie ein Damen-BH – er ist nicht unbedingt notwendig, aber hebt die Stimmung“ – mit diesen Worten verabschiedeten sich die drei und überließen Tom & Basti die ESKARA-Bühne.
Die „musikalischen Granitfelsen aus dem bayerischen Wald“, wie Jürgen Kirner die beiden anmoderierte, fingen die sensationelle Stimmung in der ESKARA gleich mal mit einem Mitsinglied ein. „Wos geht des uns o, des geht uns go nix o, mia singan nua a Liad davon“, stimmten die Gäste fröhlich mit ein. Von Essenbach kennen sie auf jeden Fall die große Halle und die Tankstelle davor, „mehr is do glaub i ned“, so Tom. Das folgende Lied galt auf jeden Fall Basti, der eh ständig „as Schneizen“ hat. „Bei uns do geht ebbs um“ und ein Lied für „de oiden Leid“ begeisterte das Publikum. Mit ihrer Überleitung „Schuld war nur der noss Pullover“ gaben sie unter tosendem Applaus die Bühne frei für Conny & Sonntagsfahrer.
Wer die vier Musiker bisher noch nicht kannte, wurde sogleich beschwingt mitgenommen auf eine Reise in die Schlager der 50er und 60er Jahre. Klassiker wie „Liebeskummer lohnt sich nicht“, „Marina Marina, Marina“ und „Zwei kleine Italiener“ zauberten bei den Gästen so manche Erinnerung an vergangene Tage ins Gedächtnis. Ein Hit folgte dem nächsten und mit „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini“, „Ich will keine Schokolade“ im Original von Trude Herr und der Zugabe „Rote Lippen soll man küssen“ endete ein herrlich bunter Abend mit freudestrahlenden Gesichter.
Am Ende galt ein großes Dankeschön allen, die den Benefizabend unterstützt und unterhalten haben. Schließlich kamen nach einer ersten vorsichtigen Prognose rund 15.000 Euro Spendengelder zusammen, die viele Kinder glücklich machen werden.