Endlich wieder einen Abend mit dem Chiemgauer Volkstheater genossen die Gäste der ESKARA am Sonntag. Pünktlich um 18 Uhr hieß es Vorhang auf für das Stück „Alter schützt vor G´sundheit nicht“. Die Komödie von Rene Heinersdorff sorgte für beste Unterhaltung im Publikum. Günther (Bernd Helfrich) ist trotz seines fortgeschrittenen Alters top in Form. Immerhin ist er der einzige, der das „Matterhorn“, wie seine Wohnung im 5. Stock, genannt wird, spielend leicht in Rekordzeit erreicht. Max (Andi Löscher) sein Nachbar und Freund zeigt sich sichtlich beeindruckt von der sportlichen Fitness seines Trainingspartners. Eines Tages taucht plötzlich Kai (Flo Bauer) der Sohn von Günther auf und verkündet, dass er komplett pleite ist. Geld, Immobilien – alles weg. „Ja, und wie willst Du mir jetzt meine monatlichen Anteile auszahlen? Des war meine Rente?“, stellt Günther schockiert fest. Doch dafür hat Kai einen scheinbar genialen Plan.
Er hat für Günther Pflegestufe 4 beantragt, so wären mit der monatlichen Unterstützung der Krankenkasse alle Probleme gelöst. Und bis Günther auch nur annährend eine Vorstellung bekommt, welche Konsequenzen dies für ihn hat, klingelt auch schon Sylvia (Simona Mai) die Prüferin der Krankenkasse an der Tür. Die diagnostizierten Gebrechen würden für eine Antragsgenehmigung eindeutig ausreichen, allerdings gibt es einige Ungereimtheiten. Wieso soll die Untersuchung an einem Sonntag stattgefunden haben und dann auch noch sechs Tage nachdem der unterzeichnende Arzt bereits verstorben war? Sylvia macht daraufhin den Vorschlag, sich um die Pflege von Günther rund um die Uhr zu kümmern , was zu vielerlei lustiger Irrungen und Verwirrungen führt. Letztendlich wird klar, dass Sylvia die Betrugslage klar ist und Max und Günther ihre Komplizen werden, um Kai eine Lektion in Sachen Versicherungsbetrug zu erteilen. Nachdem dieser alles zugibt und panisch darum bittet, dass sein Vater wieder ganz der alte topfitte Sportler sein darf, klärt sich der Fall schließlich auf . Ein Hauch von Kritik am System der Versicherungen, die sich aus Kundenfreundlichkeit um jeden Schadensausgleich drücken, wo es nur geht, erntete auf jeden Fall Applaus vom Publikum. Und so ging ein unterhaltsames Stück nach knapp zwei Stunden zu Ende und die Gäste freuen sich bereits auf eine neue Komödie im nächsten Jahr.